BMT Lager-Regeln

Die Zulassung der Lager für die Burgmannen-Tage erfolgt über ein Bewerbungsverfahren im Vorfeld. Nach der Auswahl und Zulassung erwarten wir eine entsprechende Umsetzung innerhalb der Rahmenbedingungen vor Ort. Eine Kontrolle erfolgt auf dem Markt im Rahmen einer Anscheinsprüfung. Gleichzeitig wird es den A-Schnack als offene, Runde geben, die der Klärung von Fragen und dem Austausch von Anregungen dient.

Bei den Burgmannen-Tagen gibt es nach deiner Bewerbung eine Vorprüfung durch unser A-Team von Heydenwall, ob du zu unserer Veranstaltung passen könntest. Hier geben wir auch neuen Gruppen und Unerfahrenen immer wieder Chancen. Im Falle einer Ablehnung melden wir auch die Gründe für unsere Entscheidung zurück. Alle Entscheidungen geschehen auf Gutdünken des Orga-Teams und sind wohlwollend an der Idee des Reenactmentlagers orientiert. Die Entscheidungen dienen immer auch der Gestaltung der Veranstaltung als Ganzes. In der Bewerbung sollst du uns zeigen, dass deine Darstellung und deine Ausrüstung Wissenschafsorientiert ist, nach historischen Vorbildern (Bild- und Textquellen sowie archäologischen Funden des dargestellten Zeitraums) und aus historisch belegten Materialien gefertigt sind. Dazu sendest du uns Anschauungsmaterial, mit dem du deine Darstellung exemplarisch vorstellst, mit Belegen zur Ausrüstung und Kleidung. Die Übermittlung erfolgt über das Anmeldeformular, kann jedoch zur Not auch per E-Mail oder postalisch erfolgen.

Von den für die Veranstaltung Zugelassenen erwarten wir die eigenständige Umsetzung einer Darstellung mit dem Bewusstsein, an einer musealen Veranstaltung teilzunehmen. Das heißt für uns: Du hast einen eigenen, gehobenen Anspruch an deine Darstellung, sowohl bezogen auf dein Lager als auch auf deine persönliche Ausstattung. Zudem zeigst du die Bereitschaft zu einem positiven und aktiven Kontakt mit dem Publikum. Besonders freuen wir uns, wenn das Lager auch außerhalb der Öffnungszeiten möglichst authentisch bleibt, und wir werden bei den Bewerbungen diejenigen bevorzugen, welche uns diese Freude machen und zur Atmosphäre beitragen.

Sollten wir dabei feststellen, dass dieser Anspruch für die Veranstaltung nicht in unserem Sinne erfüllt ist, werden wir euch konkrete Hinweise geben, wie ihr das verbessern könnt und in welchem Rahmen wir das erwarten. Sollten wir uns da nicht direkt einig werden, merken wir uns das für die Bewerbung im nächsten Jahr und hoffen, dass wir uns bis dahin einigen können, werden jedoch auch Konsequenzen nicht scheuen.

Wir bieten vor Ort das Forum des A-Schnacks, um euch bei der Verbesserung der Darstellung zu unterstützen. Zudem sind wir gewillt, uns im Vorfeld und im Nachgang mit euch darüber auszutauschen, wie Lager und Darstellungen aufgebaut und verbessert werden können. Bedenkt aber bitte, dass auch wir nur begrenzte Kapazitäten haben. Außerdem sind wir gerne bereit, euch mit Fragen zur Publikumsansprache zu helfen.

Die gesamte Veranstaltung ist zwar zeitalterübergreifend (multi-period), dennoch sollen die einzelnen Darstellungen (sowohl Personen als auch Lager) konsistent und in sich schlüssig sein. Das heißt konkret:

  • zeitlich begrenzt
  • lokal festgelegt
  • den sozialen Rollen/Ständen entsprechend
  • der Kultur entsprechend

Wir wünschen uns gute Lager und Darstellungen, die dem Kontext eines Museums gerecht werden und sich am aktuellen Stand der Forschung orientieren. Wir sind uns bewusst, dass dies hochgesteckte Zielsetzungen sind, die für Hobbydarstellende allein nicht zu erreichen sind und die auch nicht von jedem Museum erreicht werden. Gerade vor diesem Hintergrund wollen wir unsere längerfristigen Hoffnungen und Wünsche formulieren, um zu erreichen, dass wir uns auf einem gemeinsamen Weg befinden. Wir wollen diesen Weg auch insofern gemeinsam gehen, als wir als gemeinsam Gestaltende dieses Marktes uns auch immer auf einem Weg befinden. Wir denken, dass Konzepte wie der A-Schnack und der Darstellung-Thing eine positive, gemeinschaftliche Zusammenarbeit fördern und uns auf guten Austausch unter den Gruppen freuen. Hier haben wir ein Bild zusammengestellt von guten Beispiel-Lager. Wir freuen uns, Vergleichbares bei den Burgmannen-Tagen in den Lagern sehen zu können.

Konkrete Wünsche, Hoffnungen und Ziele:

  • Allgemein
    • Darstellungen, die den Rahmen, den wir uns gesetzt haben, eigenständig mehr und mehr enger auslegen
    • Mehr regionale Darstellungen (gerne mit Bezug zur Region Niedersachsen/Vechta)
    • Darstellungen, die einen Zeitrahmen von 30 Jahren nicht, überschreiten
    • Lager, die eine historische Gemeinschaft oder einen historischen sozialen Zusammenhang darstellen.
  • Soziales
    • ein Gesamtbild von gelebter Darstellung und erlebbarer Geschichte
    • Darstellende, die einen aktiven Dialog mit dem Besucher betreiben und dabei Geschichtsvermittlung und Geschichtskultur im Blick behalten
    • Darstellende, die sich des Umfelds ihrer Darstellung bewusst sind und Entwicklungen vor und nach sowie parallel zu ihrer Darstellung erklären können
    • offene Lager, die gerne bereit sind, mit dem Publikum zu interagieren
  • Personen
    • Kleidung
      • historische Farben in passenden Zusammenhängen und Zusammenstellungen
      • Kleidung aus historischen Materialien (Wolle, Leinen, Seide) in der für das Kleidungsstück passenden Webart
      • „Du sollst kein Gewebe tragen, worin Wolle und Leinen vermischt sind.“ (5. Buch Moses: (22, 11).)
      • alle Nähte mit passenden Stichen und Säumungen
      • für die jeweiligen Epochen wendegenähte Schuhe
    • Kampf und Alltag
      • Darstellungen, die nicht zwischen Kampf- und ziviler Lebensdarstellung wechseln
      • Darstellungen von Einfachen und Unterschicht, dienenden Rollen und Sklaverei
    • Körperveränderungen
      • Schmutzige Menschen mit den Verunreinigungen ihres alltäglichen Handwerks und Lebens
      • historische Frisuren (Flechten …)
  • Lagerbild
    • Zelte und das Drumherum
      • Gesamtbilder wie den Kaufmann mit seinem Handelsgut und seiner Familie, die Handwerksmeisterin und ihre Gesellen, den Sergeant mit seiner Einheit und dem Tross, den Ministerial mit seinem Gesinde
      • Sparsamer Einsatz von Möbeln in Zelten und Lager, die nicht mit Hausrat gefüllt sind. (Dies gilt besonders für die Zeit vor dem 11. Jhd.)
      • mehr Zelte, die offen sind
      • Beleuchtung mit mehr Talklampen, einige Öllampen, wenige Kerzen
    • Küchengeräte, Geschirr und Werkzeuge
      • weniger Metall, mehr Ton und Steingut in der Küchendarstellung
      • Mehr Holzgeschirr (Becher)
      • Historisches Handwerk
  • Essen
    • Zubereitung von Speisen, die in die dargestellte Zeit passen
  • Verkaufsware
    • Klare erkennbare Trennung zwischen historischen und modernen, historisierenden Waren (letztere sind ja ohnehin nur eingeschränkt zugelassen)
    • Handzettel zu Fundorten bei der Ware (Beipackzettel)
  • lager_regeln.txt
  • Zuletzt geändert: 2025-05-14 09:25
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